Mirijam Trunk
- anettelippert
- 12. März
- 2 Min. Lesezeit
Leading Mother of the Week #50
3 FRAGEN AN FRAUEN, DIE KINDER UND KARRIERE VEREINEN
Medien-Managerin, Autorin und Speakerin
a) Ich bin Führungskraft in einem Großen Unternehmen und arbeite aktuell in meiner Elternzeit als Autorin und Speakerin
b) Ich habe 1 Kind
c) Mein Kind geht in die Kita (bzw aktuell Eingewöhnung 😊)
d) Ich arbeite Teilzeit in Elternzeit, bis meine Tochter ein Jahr alt ist
1) Wenn ich das nur früher gewusst hätte:
Eltern und vor allem Mütter sind eine Art Members only Club – viele Dinge verstehe ich erst jetzt, wo ich selbst dazugehöre. Ich bin auch über eigene Vorurteile gestolpert – denn man kann es sich vorher einfach nicht vorstellen, wie es mit Kind ist. Umso dankbarer bin ich oft über die verständnisvollen Blicke anderer Eltern, zum Beispiel, wenn ich sage, ich muss bei einem Dinner früher gehen, weil mein Baby zahnt und nicht beim Papa einschlafen kann. In diesem Mama-Game ist nichts schwarz-weiß, nichts entweder-oder, man ist nicht Karrierefrau ODER Vollblut-Mutter. Es geht beides, auch wenn man wie automatisch in die eine oder andere Schublade gesteckt wird.
2) Was muss sich strukturell ändern?
Kinderbetreuungskosten sollten voll von der Steuer absetzbar sein – die aktuelle Grenze von 4.800€ ist viel zu niedrig. Außerdem sollte Bildung ganzheitlich gedacht werden und nicht z.B. frühkindliche Bildung als Soziales oder Gesundheits-Thema angesehen werden. Die Finanzierung von KiTas und anderen Einrichtungen sollte Aufgabe des Bundes sein und mehr Wirtschaftsunternehmen sollten politisch Druck ausüben, denn die Frauen, die aktuell aufgrund fehlender Betreuungsmöglichkeiten nicht arbeiten können, fehlen im Arbeitsmarkt!
3) Was ist mein persönlicher Geheimtipp, um Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen?
Mir persönlich hilft es, mir immer wieder bewusst zu machen: Kinder sind eben keine reine Privatsache, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe. Wir brauchen Kinder und auch, wenn sie in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern einen kleineren Teil des öffentlichen Raumes einnehmen bzw. Familien und Kinder oft in eigenen Bereichen unterwegs sind: Kinder gehören in die Mitte der Gesellschaft. Ich habe daher jetzt im ersten Jahr mein Kind auch mal mitgenommen zu Meetings oder anderen Verabredungen, anstatt abzusagen. Das hat erstaunlich gut geklappt – und in den meisten Fällen sogar dazu geführt, dass die Atmosphäre entspannter und persönlicher war, als sie es ohne Kind gewesen wäre. Das geht natürlich nicht in allen Situationen und ist auch beim Kind Tagesform-abhängig! Aber sich unter Abwägung aller Faktoren zu trauen und dem Glaubenssatz zu widersprechen, dass Kinder ins Private gehören, fand ich sehr empowering.

Commentaires